Nervendes Gegenüber nutzen für die persönliche Weiterentwicklung

Klingt erstmal total durchgeknallt, doch ich kann Dir versichern, es funktioniert. Stell Dir vor: Jede Person, der Du begegnest, ist ein Spiegel von Dir selbst. Von Deinem tiefsten Inneren, ob bewusst oder unbewusst. Klar, der Gedankengang ist erstmal etwas gewöhnungsbedürftig, doch sobald implementiert, der wirksamste Helfer für Dein persönliches Wachstum.

Warum nervige Menschen Deine besten Lehrmeister sind

Kennst Du das? Da gibt es diese eine Person – den Kollegen, der immer zu spät kommt, die Freundin, die alles dramatisiert, oder den Kunden, der 57 E-Mails schreibt, um dann doch alles anders zu wollen. Das kann einem in den Wahnsinn treiben, da steigt diese unsägliche Wut hoch und man ist einfach nur genervt.

Klar könntest Du nun stundenlang lästern, wie doof die alle sind, Dich aufregen bis zum geht nicht mehr und alle Energie in dieses Gefühl stecken – oder aber: Du nutzt diese Begegnungen für die eigene Persönlichkeitsentwicklung. Denn Überraschung: Die anderen kannst Du nicht ändern – sondern lediglich Deine Reaktion auf sie.

Emotionale Reaktionen auf das Gegenüber – Was kann ein Auslöser sein?

Der sogenannte Trigger kann unerwartet, aber heftig ausfallen. Doch was bedeutet dieser Begriff überhaupt? Er wird oft in psychologischen oder sozialen Kontexten verwendet. Er beschreibt den Auslöser, der starke emotionale Reaktionen hervorrufen kann, oft aufgrund von vergangenen traumatischen Erfahrungen oder sensiblen Themen.

Und warum triggern uns bestimmte Menschen? – Die Wissenschaft dahinter

Die Psychologie hat eine spannende Erklärung dafür: Menschen, die uns nerven, sind oft ein Spiegel unserer eigenen Themen.

Carl Jungs „Schattenprinzip“:

  • Alles, was wir an anderen ablehnen, könnte etwas sein, das wir an uns selbst (unbewusst) nicht mögen oder unterdrücken.

  • Beispiel: Dich nervt der Kollege, der sich immer in den Mittelpunkt stellt? Vielleicht gibt es einen Teil in Dir, der sich auch mal mehr Raum nehmen will, sich aber nicht traut.

Neuropsychologie & emotionale Reaktionen:

  • Unser Gehirn reagiert besonders stark auf Verhaltensweisen, die uns an eigene ungelöste Themen oder Erfahrungen erinnern.

  • Die Person nervt Dich nicht einfach nur so – Dein Unterbewusstsein schreit: „Hier ist etwas, das Du anschauen solltest!“

Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) & Reframing:

  • In der Psychologie ist bekannt, dass nicht die Situation selbst uns stresst, sondern unsere Interpretation davon.

  • Heißt: Wenn Du das nervige Verhalten anders bewertest, kannst Du bewusster & entspannter reagieren.

Wie nutze ich nun konkret nervige Menschen als Wachstumsturbo?

Nun haben wir dieses theoretische Wissen, aber wie geht es weiter? Hier 3 Schritte, wie Du Dein Verhalten und Deine Wahrnehmung zu Deinem Vorteil nutzen kannst:

1.   Stell Dir die Frage: Was genau nervt mich? Meistens ärgern wir uns nicht über eine Person „an sich“, sondern über eine ganz bestimmte Eigenschaft oder ein Verhalten.
Schreib es Dir auf: „XY nervt mich, weil er/sie ständig unterbricht…“ oder „XY ist einfach so langsam…“
Erkenntnis: Dein Ärger zeigt Dir, was Dir selbst wichtig ist (z. B. Struktur, Respekt, Tempo).

2.   Frag Dich: Habe ich das auch in mir? (Autsch, ich weiß)
Laut der Psychologie projizieren wir oft unsere eigenen Eigenschaften auf andere – entweder, weil wir sie an uns selbst nicht mögen oder weil wir sie uns insgeheim wünschen.

o   Nervt Dich die laute, dominante Person? → Vielleicht hältst Du Dich selbst oft zurück und beneidest sie insgeheim um ihre Selbstsicherheit.

o   Regen Dich chaotische Menschen auf? → Vielleicht bist Du selbst manchmal unorganisiert und versuchst, es zu verdrängen.

3.   Nutze den Trigger als Wachstumschance
Was kann ich alternativ tun?
Statt in den „Ich-kann-nicht-mehr“-Modus zu gehen, kannst Du den Moment bewusst nutzen:

o   Frage Dich: „Welche Stärke kann ich hier entwickeln?“
Mehr Gelassenheit?
Klare Grenzen setzen?
Eigene Bedürfnisse ernster nehmen?

o   Mach eine Reframing-Übung:
Statt zu denken: „Boah, XY stresst mich!“ → Versuch mal: „XY gibt mir eine perfekte Gelegenheit, meine Geduld zu trainieren“. (Ja, das klingt erstmal schrecklich, hilft aber.)

Zudem zeigen Studien, dass die 90-Sekunden-Regel wahr ist. Dies bedeutet, ein emotionaler Trigger dauert nur 90 Sekunden – wenn Du ihn nicht weiter mit Gedanken fütterst. Also: Tief durchatmen, Tee trinken, nicht sofort eskalieren.

Fazit: Die für Dich anstrengendsten Menschen können Dir die wertvollsten Lektionen beibringen

Ja, manche Leute sind einfach anstrengend (Deine Wahrnehmung). Aber statt sie ändern zu wollen, kannst Du den Fokus auf Dich legen – denn das gibt Dir echte Kontrolle über Dein Wohlbefinden.

Also, das nächste Mal, wenn Dich jemand in den Wahnsinn treibt – frag Dich: „Was kann ich hier über mich lernen?“

Na dann “gutes” Gelingen!

 

 

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Du bist dauernd gestresst und müde – hast Du Deinen Energiehaushalt im Griff?

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