Gedanken formen Dein Leben

Schon vor mehr als 2400 Jahren erkannte Siddhartha Gautama, besser bekannt unter dem Namen Buddha, welche entscheidende Rolle Deine Gedanken dabei spielen, wie Du Dein Leben wahrnimmst und gestaltest. Seine Lehren betonen, dass Deine Gedanken die Grundlage Deines Geistes und damit Deines gesamten Lebens sind.
Eines meiner Lieblingszitate stammt aus der Feder des geborenen Prinzen und lautet in der Kurzversion: «Wir sind, was wir denken».

Aber wie entstehen Deine Gedanken überhaupt?

Deine Gedanken entstehen durch ein Zusammenspiel verschiedener Hirnregionen und Netzwerke, die sensorische Informationen verarbeiten, Erinnerungen abrufen und neue mentale Inhalte generieren.
Vereinfacht gesagt kannst Du Dir Dein Gehirn wie ein riesiges System mit vielen Wegen (Nervenbahnen) vorstellen, die miteinander verbunden sind. Wenn Du etwas erlebst, siehst oder hörst, starten kleine Fahrräder (elektrische Funken – Signale im Gehirn), die über die Wege fahren. Du siehst zum Beispiel eine rote Rose mit Deinen Augen. In Deinem Gehirn springen nun die kleinen Fahrräder (Funken) von einem Weg zum nächsten. Sie fahren zuerst in das Haus (Teil des Gehirns), das sich an Rosen erinnert, und danach in ein weiteres Haus, das entscheidet, ob Du Rosen toll findest oder nicht.
Du denkst also: «Diese Rose finde ich bezaubernd» – und voilà, der Gedanke ist entstanden.

Woher nimmt Dein Gehirn diese Bewertung?

Doch wieso genau entscheidest Du, dass diese Rose bezaubernd ist und empfindest sie nicht einfach als furchtbar? Eine für mich logische Erklärung finde ich in der neurolinguistischen Programmierung, kurz NLP genannt. In dieser fortschrittlichen Methode, die bereits seit 50 Jahren existiert, geht man davon aus, dass Du die Welt nicht direkt «so wie sie ist» wahrnimmst. Vielmehr wird sie durch Deine Sinne gefiltert und aufgrund Deiner Erfahrungen interpretiert.

Das könnte bei Deinem Erlebnis mit der Rose so aussehen:

  1. Wahrnehmung: Das Sehen der Rose
    Ein visueller Reiz, der über Deine Augen ins Gehirn gelangt. NLP nennt das den visuellen Kanal.

  2. Filtern durch Deine innere Landkarte
    Dein Gehirn vergleicht das Bild der Rose mit früheren Erfahrungen und Erinnerungen. Vielleicht hattest Du schon viel mit den Liebesblumen zu tun oder hast gehört, dass sie bezaubernd sind. In der neurolinguistischen Programmierung werden solche gespeicherten Erinnerungen die «innere Landkarte» genannt. Genau diese Karte bestimmt letztlich, wie Du auf neue Situationen reagierst.

  3. Bewertung: „Die Rose ist BEZAUBERND“
    Aufgrund Deiner Erinnerungen und dem, was Du in der Vergangenheit über Rosen gelernt hast, bewertest Du die Blume als „bezaubernd“. Diese Bewertung geschieht fast automatisch, weil Dein Gehirn auf bereits vorhandenes Wissen zugreift.

In NLP geht man davon aus, dass Du automatische Muster entwickelt hast, um schneller auf die Welt zu reagieren. Du musst nicht jedes Mal neu überlegen, ob die Rose bezaubernd ist – Dein Gehirn hat das Muster „rote schöne Blume = bezaubernd“ bereits abgespeichert. Deshalb entsteht der Gedanke so schnell, fast ohne dass Du darüber nachdenkst.

Was denkst Du über Dich selbst?

Fast genauso entstehen auch Deine inneren Meinungen oder Bewertungen über Dich selbst. Ob bewusst oder unbewusst – Deine Gedanken geben zu jeder Situation ihren Senf dazu.
Die schulische Psychologie besagt, dass es ein Zusammenspiel aus Erfahrungen, Erinnerungen und Rückmeldungen ist. Ein bunter Mix aus allem, was Du bisher erlebt hast (das kann auch nur gehört anstelle von erfahren sein), sozialen Vergleichen sowie den Erwartungen anderer. Zu bemerken sei: Solche Schlussfolgerungen wie «Ich bin nicht schlau genug» entsprechen in den seltensten Fällen der Wahrheit (zumindest der messbaren, wie einer Prüfung). Unsere heutige Gesellschaft neigt leider oft dazu, sich stärker an negative Erfahrungen zu erinnern als an positive. Gemachte Fehler bleiben stärker im Gedächtnis als die vielen Male, in denen alles einwandfrei gelaufen ist.
Deshalb können Gedanken wie „Ich bin nicht gut genug“ entstehen, obwohl das gar nicht stimmt.

Welche Gedanken beeinflussen Dein Leben am meisten und warum?

Die Gedanken, die Dein Leben am meisten beeinflussen, sind vor allem die Gedanken über Dich selbst – also, wie Du über Deine Fähigkeiten, Deinen Wert und Deine Möglichkeiten denkst. Das liegt daran, dass diese Gedanken bestimmen, wie Du handelst. Wenn Du zum Beispiel denkst «Ich bin mutig», verhältst Du Dich neuen Situationen gegenüber viel offener und traust Dir mehr zu als im Gegenteil. Auch Deine Sichtweise auf eine spezielle Szene in Deinem Leben wird davon geprägt.
Stellt sich ein Problem, und das Erste, was Dir in den Kopf kommt, ist «Ich kann das lösen» anstelle von «Das ist zu schwer für mich», entscheidet das, was als Nächstes passiert. Wenn Du positiv über Dich denkst, bist Du mutiger, handelst entschlossener und findest Lösungen – das führt dazu, dass Du Deine Welt aktiv gestaltest.

Kannst Du Deine Gedanken über Dich selbst ändern?

Ein klares JA! Kaum zu glauben, aber tatsächlich ist so eine Veränderung wie beim Sport eine Übungssache. Gewisse Glaubenssätze und Prägungen bestehen seit Deiner Kindheit, also schon über mehrere Jahre. Logischerweise verschwinden beziehungsweise verändern sich solche Muster auch nicht einfach über Nacht. Der erste Schritt zu einer positiven Transformation geht aber immer über das Bewusstsein. Wenn Du Dir also nicht darüber im Klaren bist, welche Gedanken Du über Dich selbst hast, kannst Du sie auch nicht anpassen.
Eine Möglichkeit wäre, es nicht so wahnsinnig ernst zu nehmen – sprich, Dir zu sagen: «Das ist ja NUR ein Gedanke, also meine Wahrheit. Du darfst jetzt auch wieder weiterziehen.» Und wenn er nicht gehen will, schreib ihn auf, schieb ihn in eine visuelle Schublade oder sprich ihn aus.

Um die oben beschriebenen Automatismen langfristig verändern zu können, helfen Dir verschiedene Methoden, wenn Du sie regelmäßig anwendest. Einige einfache Übungen, die Dich unterstützen, könnten diese sein:

  • Schreib auf, was Du gut kannst

  • Erinnere Dich an Erfolgsmomente

  • Sprich mit Dir selbst, wie Du mit Deinem besten Freund oder Deiner besten Freundin sprechen würdest

Aber ich habe absolut keine Kontrolle, es dreht – Gedankenkarussell total

Das kennen wir alle!! Du kannst noch so positiv unterwegs sein, aber trotzdem bleibt der Schlaf manchmal aus. Dein Hirn rattert permanent. Es spielt vergangene Entscheidungen durch, hinterfragt Reaktionen Deines Gegenübers oder verurteilt Dich selbst wegen des Geschehenen. Da sind wieder diese automatischen Muster, die einen Einfluss haben. Sie können aus Deinen früheren Erfahrungen, Überzeugungen und Ängsten entstehen. Das kann Druck und Selbstzweifel verstärken.
Doch auch hier gilt: Mit Achtsamkeit, dem Erkennen dieser Stimmen und dem Entwickeln freundlicher Gegenstimmen kannst Du lernen, besser mit ihnen umzugehen und mehr Ruhe im Kopf zu finden. Beobachte sie, schreibe sie auf oder benenne sie, und nimm sie vor allem an, anstatt Dich gegen sie zu wehren – das sind die ersten Schritte, um das Gedankenkarussell zu stoppen.

Am Ende bist Du der Gestalter Deiner Gedanken – Du hast die Macht sie zu verändern!

Zurück
Zurück

Nervendes Gegenüber nutzen für die persönliche Weiterentwicklung

Weiter
Weiter

Klare Zieldefinition: Der Schlüssel zur Erreichung